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Toponymische (Um-)Benennungen waren Teil des Sprachhandelns der Kolonisatoren sowohl im kolonisierten Raum als auch in den sog. kolonialen Metropolen. Dort fanden auch nach dem Ende der faktischen Kolonialzeit kommemorative (Um-)Benennungen mit kolonialem Bezug statt (vgl. Schulz & Ebert 2017). Es entstanden zeitlich und räumlich differenzierbare toponymische Inventare. Aktuell werden in gesellschaftlichen Umbenennungsdebatten toponymische Einheiten aus den historischen Inventaren herausgelöst und kontrovers diskutiert.
In empirischen system- und diskurslinguistischen Zugriffen werden gegenwärtig Namen-Inventare, deren morphologische Strukturen und ihre Verwendung analysiert. Ansätze der - Koloniallinguistik, der Toponomastik, der Diskurslinguistik, der (historischen) Soziolinguistik und der Sprachkontaktforschung werden dabei innovativ verbunden.
Die Kurz-AG setzt den Fokus auf deutschsprachige mikrotoponymische Inventare (z. B. kolonial motivierte Straßen-, Hotel- oder Apothekennamen). Erbeten werden Beiträge, die Aspekte der inventarbezogenen strukturellen Systematizität (vgl. Stolz & Warnke 2015), Oppositionsbildungen unterschiedlicher Inventare oder systematische Kontrastierungen (z. B. Benennungen – Umbenennungen) behandeln. Auch die Erhebung diskursbezogener sprachlicher Praktiken in Bezug auf einzelne Einheiten oder ganze Inventare ist von Interesse. Systemlinguistische oder diskurslinguistische Konstrastierungen mit kolonialen Mikrotoponymen anderer Sprachen sind ausdrücklich erwünscht.
Wir laden dazu ein, Abstracts für 20-minütige Vorträge (plus 10 Minuten Diskussion) auf Deutsch oder Englisch einzureichen. Einreichungen dürfen den Umfang von zwei Seiten (inkl. Daten, Abbildungen und Literaturangaben) nicht überschreiten (Schriftgröße 12pt, angemessener Seitenrand).
Die Einreichung der Abstracts erfolgt an die Emailadressen der Organisatoren: matth.schulz@uni-wuerzburg.de stolberg@ids-mannheim.de
Die Einreichungsfrist für Abstracts ist der 15.08.2018. Eine Rückmeldung über die Annahme / Ablehnung des Abstracts erfolgt bis zum 15.09.2018.
Call for Papers
DGfS-Jahrestagung 2019
| Universität Bremen | 06. – 08.03.2019
Colonial and postcolonial toponomastics
Koloniale und postkoloniale Toponomastik (AG 9)
Matthias Schulz (Universität Würzburg) / Doris Stolberg (Institut für Deutsche Sprache,
Mannheim)
Toponymische (Um-)Benennungen waren Teil des Sprachhandelns der Kolonisatoren sowohl im kolonisierten Raum als auch in den sog. kolonialen Metropolen. Dort fanden auch nach dem Ende der faktischen Kolonialzeit kommemorative (Um-)Benennungen mit kolonialem Bezug statt (vgl. Schulz & Ebert 2017). Es entstanden zeitlich und räumlich differenzierbare toponymische Inventare. Aktuell werden in gesellschaftlichen Umbenennungsdebatten toponymische Einheiten aus den historischen Inventaren herausgelöst und kontrovers diskutiert.
In empirischen system- und diskurslinguistischen Zugriffen werden gegenwärtig Namen-Inventare, deren morphologische Strukturen und ihre Verwendung analysiert. Ansätze der - Koloniallinguistik, der Toponomastik, der Diskurslinguistik, der (historischen) Soziolinguistik und der Sprachkontaktforschung werden dabei innovativ verbunden.
Die Kurz-AG setzt den Fokus auf deutschsprachige mikrotoponymische Inventare (z. B. kolonial motivierte Straßen-, Hotel- oder Apothekennamen). Erbeten werden Beiträge, die Aspekte der inventarbezogenen strukturellen Systematizität (vgl. Stolz & Warnke 2015), Oppositionsbildungen unterschiedlicher Inventare oder systematische Kontrastierungen (z. B. Benennungen – Umbenennungen) behandeln. Auch die Erhebung diskursbezogener sprachlicher Praktiken in Bezug auf einzelne Einheiten oder ganze Inventare ist von Interesse. Systemlinguistische oder diskurslinguistische Konstrastierungen mit kolonialen Mikrotoponymen anderer Sprachen sind ausdrücklich erwünscht.
Wir laden dazu ein, Abstracts für 20-minütige Vorträge (plus 10 Minuten Diskussion) auf Deutsch oder Englisch einzureichen. Einreichungen dürfen den Umfang von zwei Seiten (inkl. Daten, Abbildungen und Literaturangaben) nicht überschreiten (Schriftgröße 12pt, angemessener Seitenrand).
Die Einreichung der Abstracts erfolgt an die Emailadressen der Organisatoren: matth.schulz@uni-wuerzburg.de stolberg@ids-mannheim.de
Die Einreichungsfrist für Abstracts ist der 15.08.2018. Eine Rückmeldung über die Annahme / Ablehnung des Abstracts erfolgt bis zum 15.09.2018.
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