Von Belgrad in Pommern bis Zicker auf Rügen
von Oswald Jannermann
(kommentiert von Klaus Müller, Berlin)
Das Buch ist eine interessante Lektüre und vermittelt einen allgemein verständlichen Einblick in die Strukturen von toponymischen Namen in Deutschland, insbesondere unter historischen Bezügen. Die Darstellung – gelegentlich im Plauderton – enthält vier Landkarten:
1. Deutschland im Jahre 2000; 2. Slawen und Deutsche im Jahre 900; 3. Die sprachlichen Verhältnisse im Jahre 1500; 4. Das deutsche Sprachgebiet im Jahre 1930. Dazu kommen einige Abbildungen.
1. Deutschland im Jahre 2000; 2. Slawen und Deutsche im Jahre 900; 3. Die sprachlichen Verhältnisse im Jahre 1500; 4. Das deutsche Sprachgebiet im Jahre 1930. Dazu kommen einige Abbildungen.
Ein Lied der Liutizen aus dem 12. Jahrhundert gehört zu den Besonderheiten des Darlegung ebenso wie ein Gedicht Theodor Fontanes, in dem er viele slawische Ortsnamen aufzählt.
Den Hauptteil des Buches bilden 100 "altslawische" Stammwörter, die durch Schlüsselwörter illustriert werden. Nur einige Beispiele: Dem Stammwort belo weist er das Schlüsselwort "Belgard" in Pommern zu. Es folgt eine Reihe von Ortsnamen aus allen Gegenden Deutschlands, die zu diesem Stamm gestellt werden. Die Differenzierung zwischen damb unddub "Eiche" führt Jannermann korrekt durch. Allerdings lassen die Schreibungen der Nasallaute zu wünschen übrig.
Reinhard E. Fischer lässt für den Flussnamen Dahme in Brandenburg keine slawische Erklärung zu (vgl. Die Gewässernamen Brandenburgs. Weimar 1996, S. 49 f.). Auch andere Anbindungen bedürfen der Überprüfung (vgl. bel zu deutsch blank).
Der Autor dieser recht informativen Darstellung hat es an Fleiß und Mühe beim Sammeln der Namen nicht fehlen lassen. Ein Buch, das einen guten Einstieg in die Namenforschung bietet.
Das Buch erschien bereits 2009 bei Books on Demand. Die genauen Titeldaten entnehmen Sie bitte dem DNB-Katalog. Zudem kann es auch als elektronische Ressource bestellt werden.