Friday, May 26, 2023

Workshop "Personennamen in Migration"

 Link

Internationale Tagung am Germanistischen Institut am 1. und 2. Juni / Anmeldung bis Samstag, 20. Mai 



Schülerinnen und Schüler wie Kevin und Chantal werden tendenziell schlechter bewertet als Maximilian und Charlotte. Im Kontext von Migrationsgeschichten markieren Namenswechsel, etwa aufgrund erfahrener Diskriminierung, eine Zäsur und mitunter einen Identitätswechsel. Diese Beispiele zeigen: Personennamen sind weit mehr als Bezeichnungen, um Individuen voneinander zu unterscheiden. Sie implizieren zugleich soziale Kategorien – etwa Gender und Generation, aber auch Religion, soziale Herkunft und ethnische Zugehörigkeit. Damit kann der Name zu Prestige oder Stigmatisierung führen und Auslöser für Diskriminierung und soziale Ungleichheit sein.

Der Workshop "Personennamen in Migration: Onymische Indizes hybrider sozialer Zugehörigkeiten" am Germanistischen Institut der Universität Münster bringt am 1. und 2. Juni 2023 zu diesem Thema erstmals europäische Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler zusammen, organisiert von den Linguistinnen Prof. Dr. Antje Dammel, Dr. Katharina König und Dr. Theresa Schweden. Er widmet sich sozioonomastischen, variationslinguistischen und kulturanalytisch-linguistischen Fragestellungen. Ziel ist, neben der internationalen Vernetzung der Forschenden, die Entwicklung einer einheitlichen Methodologie. Der Workshop wird gefördert durch den Internationalisierungsfonds des Fachbereichs Philologie und den WWU-Internationalisierungsfonds.

Veranstaltungsorte sind die Räume VSH 116 und 118 am Schlossplatz 34, 48143 Münster. Interessierte können sich noch bis Samstag, 20. Mai, per E-Mail an schweden@uni-muenster.de anmelden.


Mittwoch, 31. Mai 2023

19.00: Warming Up im "Klemens" 

Donnerstag, 1. Juni 2023

09.00-9.30 Uhr

Antje Dammel, Katharina König, Theresa Schweden (Münster)

Begrüßung und fragengeleitete Einführung

Namenwechsel historisch

09.30-10.30 Uhr

Simone Busley (Mainz)

„Von Johann Jakob Müller zu João Müller – Namen und Identität der Deutschstämmigen in Brasilien von der Auswanderung bis heute“

10.30-11.30 Uhr

Anna-Maria Balbach (Münster)

„Namenwechsel bei Auswanderung Deutscher in die USA“

11.30-12.30 Uhr

Eva-Maria Thüne (Bologna)

„Änderung und Anpassung von Namen nach erzwungener Emigration, Fallstudie: die Kinder des Kindertransports (1938/39)”

12.30-14.30 Uhr

Mittagspause

14.30-15.30 Uhr

Simona Leonardi (Genua)

„Namenverwendung zwischen Wechsel und Bewahrung unter Einwander*innen aus deutschsprachigen Gebieten in Palästina/Israel“

Namenwechsel heute

15.30-16.30 Uhr

Rita Luppi (Bologna)

„Namenswechsel in der 2. Generation der Israel-Migrantinnen“

16.30-17.00 Uhr

Lea Beck (Münster, studentischer Vortrag)

„Namenwechsel in Island“

20.15 Uhr: Abendessen im "Töddenhoek"

Freitag, 2. Juni 2023

Theoretische und methodische Perspektiven auf Namenwechsel

09.00-10.00 Uhr

Mirjam Schmuck (Kopenhagen)

Namenwechsel von Migrant:innen in Dänemark

10.00-10:30 Uhr

Evelyn Ziegler (Duisburg-Essen)

 „Zugewanderte und ihre Namen: zwischen Authentizitätsmarker und sozialer Exklusion‘“

10:30-11.00 Uhr

Miriam Lind (Mainz)

 „Onymische Staatsbürgerschaft? Die Gouvernementalität von Personennamen im Nationalstaat“

11.00-12.00 Uhr

Antje Dammel, Katharina König, Theresa Schweden (Münster), Eva Thüne (Bologna)

 „Namen in Migration: Konzepte und Methoden, Perspektiven und Herausforderungen“

12.00-14.00 Uhr

Mittagspause

14.00-16.00 Uhr

Abschlussdiskussion und Ergebnissicherung

Diskutantin: Evelyn Ziegler (Duisburg-Essen)

Anschlussvorhaben: Vernetzung und Publikation

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